Was bisher geschah, August 2020


In der Nacht, in der Nacht, wenn.....

Was kann man nach Mitternacht schon noch anstellen?

Spontanität ist oft der Schlüssel zur Zufriedenheit und des Glücks. Gut geplant ist auch toll, aber manchmal führt dies nicht dazu was man sich sehnlichst wünschen würde. Das Gefühl von Freiheit, neuen Erfahrungen, Nervenkitzel pur.

Dunkel war`s, der Mond schien helle........
Dunkel war`s, der Mond schien helle........

So beschlossen fünf "Glücksritter" dem Ruf der Wildnis und der Neugier auf längst vergessenen Pfaden zu folgen. Okay, geografisch gesehen trifft dies nicht zu, aber der Zeitpunkt, zu dem es stattfand, war völliges Neuland. Der Tag war noch  jung, kurz nach Mitternacht startete diese spannende Expedition. Mit der Ausrüstung auf dem Buckel, ner Packung "Schisslosigkeit" in der Birne und den komischsten Vorstellungen, was einem in der Dunkelheit so alles über den Weg laufen könnte, brach man in die pech-schwarze, vom Mond erhellte, Nacht auf. Jedes Rascheln im Gebüsch ließ einigen Mondwanderern das Blut in den Adern gefrieren. Diejenigen, welche sich mit der Wahrnehmung von nächtlichen Geräuschen auskannten, pinkelten sich dann vor lachen fast in die Hosen. Nach den ersten gesammelten Erfahrungen und dem Erreichen des ersten Etappenzieles, war es an der Zeit, die Ausrüstung zu überprüfen.

Voller Freude konnte das kraft spendende Überlebenssäftchen aus den Amphoren geträufelt werden. Dazu war es nötig den Kopf in Richtung Himmel zu bewegen. Dies hatte zur Folge, dass man in dieser klaren Nacht, so ganz nebenbei, sein Wissen über die Sternenkunde austauschen konnte. Der Marsch ging weiter. Die Stimmung war gut und auf dem Weg zum nächsten Stützpunkt liefen uns nicht nur viele Tiere über den Weg. Schlaflose Gestalten, in den verschiedensten Bekleidungen tasteten sich durch die dunkle Seite des Tages.

Der See läd ein zum Bade....Handtuch mit, neee, oh wie schade.......
Der See läd ein zum Bade....Handtuch mit, neee, oh wie schade.......

 Manch Einer von diesen stellte mit Erstaunen fest, dass es auch noch andere Geschöpfe unter ihnen gibt die unter dem Dach der Sternenzeltkuppel das wundervolle dieser Welt entdeckten wollten. Aber außer ein kurzes Hallo konnten keine Gespräche entfesselt werden. Scheinbar waren die Hirnzentren der Kommunikation noch in der Tiefschlaf Phase. 

Der Blick über das Wasser, welcher sich uns am zweiten Rastplatz ergab, war wie in einem traumhaft schönen Traum. Der Mond und die Sterne spiegelten sich im Wasser vom See und aus der Ferne rief ein Uhu mit tiefer Stimme: "uhu lullu, komm her, nur zu"....oder so.... . 

Angezogen, wie eine Motte vom Licht, zog das Wasser uns Wanderer zu sich heran. Der See lud ein zum Bade, kein Handtuch mit, oh wie schade. Egal, hinein in das kühle Nass, ein wenig geschwommen, wieder an Land gekommen, aber was ist das? "Wo haben sich die Klamotten zum Verhüllen des Laibes nur hinbewegt, hab sie doch hier abgelegt"? ....schallte es durch die nächtliche Schwärze. 

Das sind die Nachtwanderer vom Arendsee, könnt Ihr den 5. auch erkennen? Könnt Ihr nicht, denn der knipste dieses Foto.
Das sind die Nachtwanderer vom Arendsee, könnt Ihr den 5. auch erkennen? Könnt Ihr nicht, denn der knipste dieses Foto.

Ein schallendes Gelächter kam wie ein Echo zurück und der gnädige Lichtschein eines Lämpchens fand die Ablageflächen vom Stöffchen der Laibesverhüllungs was auch immer Klamotten, so ein Glück. Die letzte Etappe war wohl die schwerste. Zwar wurde die Last der Ausrüstung geringer, allerdings im Bauch das Geschwappere schlimmer. Die Füße waren noch gut unterwegs, aber die Kraft in den Beinen zerbröselte langsam, so wie in einem Mörser zerstoßener Keks. Gemeinsam bewältigten wir des Marsches Strapazen und erreichten unser Lager nicht mit Mühe und Not und es war danach auch keiner tot. Nur müde und schlapp fühlte sich jeder und so kroch Einer nach dem Anderen in seine Feder.

Die nächtliche Runde um den Arendsee hat uns sehr gefallen. Wir haben gelacht, gelauscht und uns manchmal erschrocken, vor allem aber etwas wundervolles erlebt. Ob eine geplante Tour auch so lustig gewesen wäre wissen wir nicht. Wir werden es ausprobieren. Vielleicht sind wir dann ja noch ein paar Nachtwanderer mehr.

 

 

Wie die Hitze zuschlagen kann...

Endlich mal wieder was los!